Tätigkeitsbericht 2016

27. März 2017

Tätigkeitsbericht des Vorstands

Förderverein für Kultur und Tradition Lüttelforst e.V.

vom 15. April 2016 bis 24. März 2017

 

In der Zeit von der Mitgliederversammlung am 15.04.2016 bis zur Mitgliederversammlung am 24.03.2017 haben 3 Vorstandssitzungen stattgefunden:

  • Mittwoch, 17.08.2016, 19.00h Buchenstr. 14 (Dietrich)

  • Mittwoch, 19.10.2016, 19 00h Lüttelforst 235 (Bonsels)

  • Mittwoch, 15.02.2017, 19 00h Lüttelforst 185 (Bauerncafé Bolten)

In dem zurückliegenden Berichtzeitraum ist nach dem Verkauf des Pastorsfelds an die Firma Sanders durch den Kirchenvorstand der Pfarre St. Matthias weiterhin hoher Einsatz in die Unter-stützung der Bürgerstiftung geflossen. Weder das Verfahren noch das Ergebnis war und ist der großen Mehrheit der Lüttelforster Bevölkerung verständlich und vermittelbar, so dass es zu großem Unmut und verschiedenen Formen des Protestes kam, der noch immer kein Ende findet.

Presseveröffentlichungen und die beiden WDR – Beiträge, die im Düsseldorfer, Aachener und Duisburger Fenster gesendet wurden, sind archiviert.

Es hat Schreiben von mehreren Personen unterschiedlichen Alters an Pfarrer Aymanns, an den Diözesanadministrator Weihbischof Borsch und Generalvikar Dr. Frick gegeben. Als unverständlich und verletzend wurde betont, dass in den Antwortschreiben menschliche und pastorale Belange unbeachtet geblieben sind und ausschließlich juristische Zurückweisungen erfolgten. Besonders kritisch erschien, dass Briefe an Weihbischof Borsch vom Generalvikar und Justitiar des Bistums beantwortet wurden.

Die Intransparenz der Kirchenvorstandsarbeit hat zu hoher Skepsis, Spaltung und vermehrtem Rückzug geführt, so dass die Folgen für die örtlichen Gemeindemitglieder und den Ort insgesamt letztendlich nicht absehbar sind.

Sowohl beim Förderverein als auch bei der Bürgerstiftung sind Gründungszweck und Satzungs-inhalt die Sicherung kommunaler und kirchlicher Belange am Ort. Die Entwicklungen im zurück-liegenden Jahr haben zu einer zwangsläufigen Zäsur geführt. Zwar werden beide Vereine ihre Arbeit fortsetzen, doch müssen Vorstand und Mitglieder des Fördervereins die programmatische Ausrichtung neu erörtern. Grundlage ist die beigefügte Dokumentation über die geleisteten Förderungen für St. Jakobus und über den Ablauf des Verfahrens seit der Entscheidung der „Roten Liste“ bis zum Verkauf des Pastorsfeld durch den Kirchenvorstand St. Matthias.

Nachdem die Pfarrgemeinde St. Matthias sich mit dem Verkauf des Pastorsfeld gegen eine Solidarität mit den Ortsbewohnern entschieden hat, konzentriert sich der Kampf gegen die Erweiterung des Kiesabbaus wieder auf politische Möglichkeiten. Im Rahmen des 2. Beteiligungs-verfahrens zum neuen Regionalplan haben Herr Bonsels und Herr Jörke einen Antrag an den Planungsausschuss der Kommune vorbereitet, dass Lüttelforst verbindlich als Waldhufendorf festgeschrieben wird. In der Sitzung am Dienstag, dem 20.09.2016 ist der Planungsausschuss und am Dienstag, dem 27.09.2016 schließlich der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen dem Antrag gefolgt.

Die SPD und Bündnis 90 – Die Grünen haben Lüttelforst von Anfang an aktiv unterstützt. In der Vorstandssitzung am 19.10.2016 erklärte Herr Mendorf, dass die FDP 2008 der Erweiterung der Kiesabbaufläche um 15 ha nur deshalb zugestimmt habe, weil damit die Auflage einer Umweltverträglichkeitsprüfung verbunden sei. Er versicherte, dass die FDP sich mit dem Förderverein und der Bürgerstiftung in dem Ziel einig sei, Lüttelforst als intaktes Waldhufendorf zu erhalten und nicht durch industrielle Maßnahmen zerstören zu lassen. Neu war für ihn, dass das Rheinische Amt für Denkmalpflege (Brauweiler) am 05. Januar 1994 vom Landschaftsverband Rheinland zum Denkmalbereich Lüttelforst ein Gutachten hat erstellen lassen, aus dem (S.5) hervorgeht, dass der Denkmalbereich „die heutige Ortschaft Lüttelforst einschließlich des dazugehörigen Umlandes, bestehend aus Wiesen und Sumpfland bis hin zum heutigen Flussbett der Schwalm im Westen und der bis zur ehem. Heerstraße reichenden Feldflur im Osten“ umfasst und „Ziel der Festlegung des Denkmalbereichs der Erhalt der Siedlungsform Waldhufendorf“ ist. In diesem Gutachten wird erklärt (S.7), dass die Nutzung der ehemaligen Flurstücke „Hannesgesfeld“ bis „auf Jans“ als Bauschuttdeponie zum Verlust des östlichen Teilstücks der historischen Feldflur und damit zu einer Reduzierung der denkmalwerten Struktur des Waldhufendorfes führt“ und „darauf zu achten ist, dass die dortige historische topographische Situation mit ihrer bis zur Waldkante reichenden, erhöht gelegenen ebenen Feldflur nicht endgültig verloren geht, sondern – langfristig gesehen – wieder hergestellt wird.“

Wiederholt haben die Bürgerinnen und Bürger das Gutachten gegenüber Verwaltung und Politik betont, ohne Reaktion. Allerdings hat die Verwaltung die Erweiterung des Abbaugebietes nicht befürwortet, sie wurde politisch entschieden. Das konnte nur passieren, weil die CDU in Schwalm-tal eine Mehrheit besitzt, die die anderen Parteien ausbremst. Bislang hat der Förderverein sich parteipolitisch neutral gehalten, dies kann aufgrund der Entwicklungen für Lüttelforst und der nicht unbedeutsamen Verflechtungen zwischen CDU – Fraktion und Pfarrgemeinde St. Matthias künftig nicht mehr eingehalten werden. Zwar ist Lüttelforst ein kleiner Wahlkreis, aber die Chance sollte nicht vertan werden, die Mehrheitsverhältnisse im Schwalmtaler Rat zu verändern.

Folgende Veranstaltungen sind in Zusammenarbeit von Förderverein und Stiftung durchgeführt worden:

Montag, 23.05. 2016 Kirchenvorstandssitzung: Verkauf an Firma Sanders gegen das Angebot

der Stiftung

Freitag, 27.05.2016 Spontane Protestaktion der Lüttelfoster (WDR-Aufnahmen)

Freitag, 27.05.2016 Beitrag des WDR in der Aktuellen Stunde

Freitag, 27.05.2016 Bürgerversammlung mit Vertretern des Kirchenvorstands

Donnerstag, 02.06.2016 Lüttelforster versammeln sich vor dem Pfarrhaus zum stillen Protest.

Kirchenvorstandssitzung: Bestätigung des Beschlusses vom 23.05 2016

Donnerstag, 09.07.2016 Erneute Protestaktion der Lüttelfoster (WDR-Aufnahmen)

Dienstag, 14.07.2016 Beitrag des WDR in der Aktuellen Stunde

Samstag, 20.08.2016 Eingabe des Fördervereins an den Bürgermeister: Änderungsantrag als

Gemeinschaftsantrag der Gemeindeverwaltung, des Gemeinderats und

der Bürger an den Regionalrat im Rahmen des 2. Beteiligungsverfahrens

zum neuen Regionalplan im Regierungsbezirk Düsseldorf, dass Lüttel-

forst in der Beikarte 2 B des Regionalplans ausdrücklich mit einer

Kartensignatur und der schriftlichen Formulierung der Zweckbindung

Waldhufendorf Lüttelforst“ ausgewiesen wird.

Dienstag, 20.09.2016 Positive Bestätigung des Änderungsantrags in der öffentlichen Sitzung

des Planungsausschusses

Dienstag, 27.09.2016 Zustimmung bei zwei Gegenstimmen durch den Rat der Gemeinde

Schwalmtal

Freitag, 23.09.2016 Bürgerversammlung mit Vertretern der Ratsfraktionen

Der Förderverein bekommt eine neue Internetseite und einen neuen Internetauftritt. Zehn Jahre sind die Belange des Fördervereins über die private Seite der Vorsitzenden kommuniziert worden. Zehn Jahre hat das Vorstandsmitglied Peter Schiller die Internetseite mit eigenen und fremden Texten gestaltet und gepflegt. Dafür sprechen wir Anerkennung und Dank aus. Der Vorstand hat sich nach Prüfung von drei Angeboten für den Anbieter Pixels und Print (Neuss) entschieden, der im mittleren Preissegment die Ansprüche bedient. Örtliche Vereine mit eigener Internetseite werden verlinkt (Appollo, Schützenbruderschaft), andere haben Gelegenheit, sich in die Seite des Fördervereins einzubringen. Künftig kann jeder eine Nachricht oder einen Artikel schreiben und sie als Mail an die neue Adresse des Fördervereins schicken. Ein Team (Peter Schiller, Gerhard Juckoff und Ria van de Flierdt-Bonsels) prüfen und geben die Texte, Bilder oder Filme an Per und Alexander Koppers weiter, die die Seite ebenso ehrenamtlich pflegen.

Zuletzt die jährlich wiederkehrenden Aktionen:

– Das Maitreffen auf dem Dorfplatz ist 2016 aus folgenden Gründen ausgefallen:

1.) Durch die auf den 1. Mai gelegte Erstkommunion waren Vorstandsmitglieder privat und

ehrenamtlich beansprucht.

2.) Auf der Mitgliederversammlung wurden die Mitglieder eingeladen, sich für die Durch-

führung stark zu machen. Logistik und Finanzen wären bereitgestellt worden, doch

hat sich niemand bereiterklärt.

3.) Zuletzt hätte das Treffen wegen Kälte und Regen abgesagt werden müssen.

– Trotz schlechten Wetters waren die Kulturtage vom 30.Juli bis 06. August 2016 wieder erfolgreich.

Allerdings gab es auch die enttäuschte Feststellung einer Gastgeberin, dass kein Lüttelforster

ihr Angebot angenommen hätte. Der Vorstand teilt die Enttäuschung und schätzt um so mehr,

dass sie dennoch bereit war, das Angebot für den Kindergarten zu wiederholen.

Bei der gemeinsamen Kaffeetafel im Bauerncafé Bolten am 27. Mai 2016 kündigten mehrere

Aktive an, dass sie nach wiederholten Angeboten in den zurückliegenden Jahren 2017 aussetzen

würden. Zeitgleich kam die Anregung, einen Kreativmarkt anzubieten, bei dem sich Einzelperso-

nen und Vereine aus Lüttelforst einbringen können. Die Vorbereitung läuft inzwischen auf vollen

Touren. Auf ausdrückliche Bitte werden in der Kulturwoche zusätzliche Angebote gemacht.

Phazit ist: Das Prinzip des Fördervereins, es findet statt, wofür sich Leute stark machen, lässt

gelassen und entspannt sein. Solange es Bereitschaft gibt, macht der Vorstand sich stark,

Projekte durchzuführen. Diese müssen nicht bei allen Lüttelforstern Anklang finden, Ziel ist, dass

sie Menschen in einem gemeinsamen Anliegen oder Interesse zusammenführen.

– Die Theateraufführung „ Praxis Dr. Deivel“ am 09.,10.,11. und 23.,24.,25. September 2016, war

mit vollbesetzter Tenne wieder ein Highlight im Jahresverlauf.

– Entgegen der Skepsis im vorangegangenen Jahr, war das Weihnachtsbaumschmücken am Freitag,

dem 25. November 2016 ein gelungenes Ereignis. Die Beteiligung und Atmosphäre war großartig,

so dass der Vorstand weiter daran festhält. Herzlichen Dank sagen wir dem Kindergarten und vor

allem der örtlichen Bläsergruppe.

– Ein Dankeschön gilt auch dem Kirchenchor, der in diesem Jahr das Neujahrsveroschen musikalisch

begleitet hat. Die Einladung und Gelegenheit, dass die Anwesenden mitsingen konnten, hat alle

begeistert. Paul Nellessen, ein gebürtiger Lüttelforster, konnte seine Dokumentation über die

Grundbesitzverhältnisse und Bewohner in Lüttelforst von 1826 bis 1948 aus gesundheitlichen

Gründen nicht selber vorstellen. Die beiden erworbenen Bücher können beim Förderverein

jederzeit ausgeliehen werden

Fördern konnten wir im zurückliegenden Jahr

  • den Kirchenchor St. Jakobus mit 500,00 € für die Orchesterbegleitung bei der

    Gottesdienstgestaltung des Pfingstgottesdienstes gemeinsam mit dem Partnerchor aus

    Nesslau (Kanton St. Gallen, Schweiz)

  • den Kindergarten Lüttelforst mit 200,00 €,

  • Mitgliedsbeitrag für den Jugendbus „Big Bass“

Der Vorstand

Ria van de Flierdt-Bonsels (Vorsitzende)