Tätigkeitsbericht 2017

18. April 2018

In der Zeit von der Mitgliederversammlung am 24.03.2017 bis zur Mitgliederversammlung am 13.04.2018 haben 4 Vorstandssitzungen stattgefunden:

  • Mittwoch, 15.02.2017, 19.00h Lüttelforst 185 (Bauerncafé Bolten)

  • Mittwoch, 23.08.2017, 19.00h Lüttelforst 185 (Bauerncafé Bolten)

  • Mittwoch, 15.11.2017, 19.00h Lüttelforst 235 (Bonsels)

  • Mittwoch, 07.03.2018, 19 00h Lüttelforst 185 (Bauerncafé Bolten)

    Die Gemeindeverwaltung Schwalmtal hat den vom Landesverband Rheinland ( LVR) in einem Gutachten aus dem Jahre 1994 bereits angeregten und am 27.09.2016 vom Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen beschlossenen Antrag an die Bezirksregierung gestellt, Lüttelforst als Waldhufen- dorf mit angrenzender Feldflur als Bodendenkmal in die Beikarte des Regionalplans einzutragen. Der Antrag wurde abgelehnt, u. a. mit der Begründung, die Gemeinde sei nicht in der „Arbeitsge- meinschaft historischer Ortskerne“ in Münster Mitglied. Daraufhin beantragte die FDP eine Prüfung, ob diese Mitgliedschaft zwingende Voraussetzung sei und forderte, wenn nötig, Wider- spruch gegen die Entscheidung des RP ́s einzulegen. In der Ratssitzung am 13.09.2017 lehnten CDU, SPD und Grüne einen weiteren Widerspruch ab. Ein letzter Widerspruchsversuch des Förder- vereins musste scheitern, da nur politische Parteien und kommunale Verwaltungen antragsberech- tigt sind. In der Regionalratssitzung am 14. Dezember 2017 erfolgte die endgültige Ablehnung.

    Förderverein und Bürgerstiftung haben erhebliche finanzielle und personelle Leistungen erbracht, um das bedeutsame Bodendenkmal als Waldhufendorf mit seiner einzigartigen Landschaftsstruktur zu schützen. Alle Beteiligten bereuen den Einsatz nicht und werden sich weiterhin für die Bewah- rung der Natur, die den Ort in besonderer Weise auszeichnet, eintreten. Irritation besteht allerdings darüber, dass neben der Mehrheitsfraktion CDU zuletzt selbst von den unterstützenden Parteien (SPD und Grüne) das Bemühen und die die seit über zehn Jahren geleistete Förderung des Ortes im ländlichen Raum auf einen „Kampf gegen ein Kiesunternehmen“ reduziert wurde. Auf Intervention der Vorsitzenden wurde in der Ratssitzung am 13.09.2017 allerdings in Aussicht gestellt, dass die Gemeindeverwaltung mit allen Ortsteilen in Schwalmtal ins Gespräch treten werde, welche Optionen der Bürgermeister und die Verwaltung sowie die Bürgerinnen und Bürger für die weitere Entwicklung haben. Angekündigt ist, Pläne, die der verstorbene Bürgermeister Reinhold Schulz bereits gefasst hatte, neu aufzugreifen und zwischen allen Beteiligten zu thematisieren. Die Vorbereitung und Einladung wurde von den Parteivorsitzenden der Verwaltung zugesprochen.

    Im Vorstand besteht der Konsens, abzuwarten, wie Politik und Verwaltung auf die Zukunft der Sektionen eingehen wird.

    Das gescheiterte Bemühen, Lüttelforst als Waldhufendorf mit angrenzender Feldflur als Boden- denkmal in die Beikarte des Regionalplans eintragen zu lassen, kommentiert ein Mitglieds des Regionalrats wie folgt:
    Aus: Manfred Böttcher, http://www.grenzlandgruen.de/Regionalplan-Duesseldorf

    Gegen die Stimmen der Grünen und Linken verabschiedete der Düsseldorfer Regionalrat am 14. Dezember 2017 im Grevenbroicher Kreishaus den rund 7.800 Seiten umfassenden Regionalplan Düsseldorf (RPD). Politischer Punktsieger am Ende eines aufwändigen, vom Anspruch her dialogorientierten und weitgehend konstruktiven Verfahrens ist eine Wirtschaftsförderung mit rückwärts gewandten Entwicklungskonzepten der 1990er – Jahre.

Abgelehnt wurde auch der Antrag, den RPD an den Landesentwicklungsplan anzupassen und das Waldhufendorf Lüttelforst als landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereich in die entsprechende Beikarte des RPD einzutragen. Damit wäre der RPD der Aufforderung des Landesentwicklungs- plans nachgekommen, Lüttelforst durch textliche und zeichnerische Darstellung als Element eines landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereichs zu sichern und weiterzuentwickeln. Dies hätte der örtlichen Bürgerstiftung ihre Aktivitäten zur Gestaltung der Kulturlandschaft und des kulturellen Lebens im Dorf erleichtert. Doch zunächst hieß es aus der Regionalplanungsbehörde, dass dazu eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein- Wesfalen erforderlich sei. Dann wurde haarspalterisch argumentiert, Lüttelforst werde ja im Landesentwicklungsplan nur als ein Element des landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereichs „Mittlere Niers“ aufgeführt und könne daher nicht eigenständig unter Schutz gestellt werden. Wahrscheinlich ging es jedoch nur darum, die Nutzung bestehender Lüttelforster Kies- und Ton- Sondierungsflächen nicht durch irgendwelche anderen Kennzeichnungen einzuschränken. Die Schwalmtaler Sanders Tiefbau GmbH hatte sich die Flächen im Jahre 2008 im Rahmen der 51. GEP-Änderung mit politischer Unterstützung der Schwalmtaler CDU und FDP gesichert. Im Jahre 2016 verkaufte der Kirchenvorstand St. Matthias ein Kirchengrundstück des betroffenen Areals zum weiteren Kiesabbau an die Firma und vergiftete damit das „Lüttelforster Klima“. Denn auch die Lüttelforster Bürgerstiftung hatte ein Kaufangebot abgegeben, um den Kiesabbau zu verhindern. Seitdem eskaliert ein eher unappetitlich geführter Streit zwischen beteiligten und interessierten Schwalmtaler Bürgerinnen und Bürgern.

Verfahren und Umgang des Kirchenvorstands St. Matthias mit der Stiftung und dem Förderverein haben zu einer nachhaltigen Distanzierung geführt. So bleibt festzuhalten, dass für die Restaurie- rungsprojekte und die Stiftung der Matthiasfigur weder von der Pfarrleitung noch vom Kirchen- vorstand ein Wort des Dankes erfolgt ist. Ferner wurde die inzwischen durchgeführte Prüfung und Sanierung des Schimmelbefalls in der Kirche nach ausdrücklicher Anfrage der Stiftung angegangen, doch geschah dies ohne Anschluss an die bis dahin erbrachten Leistungen und tätigen Personen.

Unbeschadet davon schauen Bürgerstiftung und Förderverein nach vorne und legen den Schwer- punkt der Aktivitäten auf die Nutzung der naturgegebenen Vorzüge des Ortes und die Unterstüt- zung einer lebendigen Dorfkultur.
So werden die zweimal jährlich stattfindenden Orgelkonzerte in der Kirche St. Jakobus fortgesetzt. Anka Reiners hat die Aufgabe von Heide Homberg übernommen und eine Vereinbarung mit Herrn Lenders als Kantor der Pfarrgemeinde St. Matthias getroffen, dass die Konzerte des Fördervereins in der Kirche St. Jakobus stattfinden, um die Bedeutung der Barockorgel öffentlich wertzuschätzen. Inzwischen fanden statt: a

  • am 5.November 2017 „Barockmusik – „Orgelmusik“ mit Choralschola,

  • am 11. März 2018 „Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir“, Orgel und Bassbariton.

    Die Theatergruppe arbeitet an ihrem neuen Projekt. Als mit Wunsch nach einer künstlerischen Pause von Birgit Welters der Probenort verlorenging, stelllte Rainer Koppers spontan einen Raum bereit. Ein herzliches Dankeschön geht an Birgit Welters für das 10jährige Engagement und an Rainer Koppers für die wertschätzende Reaktion. Inzwischen hat die Theatergruppe zwei neue Mitwirkende: Monika Wiedemann und Elke Bischofs Wir möchten für weitere Talente werben und bitten vor allem auch Männer, sich als Theaterschaffende zu aktivieren, sowohl auf als auch hinter der Bühne.

    Weitere feste Termine im Jahresverlauf sind:

  • das offene Treffen am Vorabend zum 1. Mai auf dem Dorfplatz,

  • das Weihnachtsbaumschmücken am Freitagabend vor dem 1. Advent auf dem Dorfplatz.

    Dafür benötigen wir aktive Unterstützer, z.B. für den Aufbau der Bänke und das Grillen.

  • das Veroschen am ersten Freitag nach Neujahr, um 19.00 Uhr im Bauerncafé Bolten.

Erneut gewagt wird der am 29. August 2018 mit großem Erfolg stattgefundene Kreativmarkt auf dem Lousberg. Die von Ulla van Kempen-Schafhausen durchgeführte Befragung hat wieder Bereitwillige gefunden, so dass der 2. Kreativmarkt am 5. August 2018 hoffentlich mit gleichem Erfolg durchgeführt werden kann. Allerdings hat der Vorstand die Absicht, ihn danach alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Schützenfest zu veranstalten.

Der Schwalm-Nette-Verband steht im Austausch mit dem Vorstand des Fördervereins und bejaht, Lüttelforst als Ort im Naherholungsgebiet attraktiver zu machen. Bislang vom Förderverein entwickelte Ideen sind:

  • für Wanderer und Naturfreunde die Schwalm durchgängig bis nach Rickelrath zu machen (eventuell durch Borderwege im Naturschutzgebiet),

  • am sogenannten „Dreiländereck“ unterhalb der Lüttelforster Mühle ein „Wasser“ – Projekt analog zur Wegberger Burg einzurichteten, das verhindern soll, dass die Stelle zum Hundeschwimmbad verkommt,
    (Dieses Projekt haben Niederkrüchtener zusammen mit Lüttelforster Ehrenamtliche(n) schon im Rahmen des Leaderprogramms vorgeschlagen.)

  • Wanderungen und Naturführungen

  • Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses.

    Im Rahmen des neu aufgelegten Programms „Vital NRW“ mussten Vorstandsvertreterinnen zur Kenntnis nehmen, dass der Schwalmverband mit den Bürgermeistern von Schwalmtal, Nieder- krüchten und Brüggen Laar als Schnittpunkt der 3 Kommunen für das Projekt fokussieren. Damit erhält der Raum Brüggen und Hariksee eine zusätzliche Attraktion und der weitere Verlauf der Schwalm bleibt unberücksichtigt.

    Allerdings ist festzuhalten, dass die Einstellungen im Vorstand zur Förderung der Naherholung kontrovers sind. Die Meinung, dass Ruhe ein Hauptanliegen der Lüttelforster ist, steht der Befürch- tung gegenüber, dass Lüttelforst in Zukunft von der Entwicklung der Naherholung abgehängt wird. Der Ausbau der Naherholung ist ein wichtiges Argument für die Zukunft des Dorfes. Was wünschen die Bürgerinnen und Bürger: Natur und Naturliebhaber als Gäste? – oder – Nach Müll- und Bau- schuttdeponien weitere industrielle Nutzungen durch einen schleichend fortgesetzten Kiesabbau und möglicherweise zusätzliche Gewinnung von Windenergie?

    Nach dem Scheitern der Region, in das „Leader“Programm aufgenommen zu werden, haben die Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal den Verein Lokale Arbeitsgruppe Region Schwalm – Mittlerer Niederrhein (LAG) gegründet, um doch noch Fördermittel des Landes NRW aus der Initiative „Vital NRW“ für Projekte vor Ort zu gewinnen. Der Vorstand verfolgt die schon im Leaderprozess eingebrachten Vorschläge weiter:

  • Wasserprojekt an der Schwalm, das in Konkurrenz zum Votum des Schwalmverbandes und der Bürgermeister nicht mehr berücksichtigt zu werden scheint,

  • Blühstreifen an den Feldrändern; dazu hat sich ein engagierter Arbeitskreis gebildet mit dem Ziel „Blühstreifen und Obstbaumpflanzungen an Feld- und Wegrändern“ zu schaffen. In dem Arbeitskreis sind vertreten: federführend der Schwalm-Netteverband, (Herr Puschmann, Frau Lehnen), Biologische Station Krickenbecker Seen (Herr Dr. Reichmann), Volkshochschule Viersen (Herr Böttcher), Förderverein Lüttelforst (Frau Giesen, Frau van de Flierdt-Bonsels).

  • Dorfgemeinschaftshaus, die Landesregierung legt mit der Einrichtung des Heimatministeriums zur Zeit neue Förderpläne auf. Ergebnisse sind Mitte des Jahres zu erwarten.

Am 07.05.2017 fand eine Natur- und Landschaftswanderung rund um Lüttelforst statt, die von

Stephan Müller (Dipl.-Landschaftsarchitekt AKNW, Duisburg) werbewirksam vorbereitet und von Wolfgang Richard Müller ( Büro f. Umweltbildung, Faunistik und Naturschutz, Rees) begleitet wurde. Derartige Aktionen sollen fortgesetzt und gegebenenfalls ehrenamtlich übernommen werden. Herr Puschmann ist als Leiter des Schwalm-Nette-Verbandes an solchen Veranstaltungen interessiert. Zusätzliche Attraktionen wie das Radiosammlung von Dr. Ottmar Rollmann oder die historische Sammlung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte von Stefan Bolten hätten dabei einen hohen Stellenwert. Doch ist offen, ob sich Privatpersonen dafür gewinnen lassen.

Inzwischen ist die neue Internetseite des Fördervereins eingerichtet. Die Schützenbruderschaft und der Sportverein Apollo sind auf der Seite verlinkt. Obschon wir dazu einladen, dass jede(r) Beiträ- ge, Bilder oder Filme zur Veröffentlichung an den Förderverein senden kann, bleibt die Resonanz aus. Der Vorstand sieht sich nicht gefordert, laufend neue Beiträge zu schalten. Hier gilt, was das Selbstverständnis des Fördervereins ausmacht: Möglich ist, was Menschen in unserem Dorf mög- lich machen. Nicht mehr und nicht weniger. Per und Alexander Koppers pflegen die eingereichten Beiträge gerne ein. Eine entsprechende Eingabemöglichkeit ist auf der Internetseite eingerichtet oder kann an info@luettelforst.net geschickt werden.

Künftig stellt der Förderverein Informationen und Einladungen Mitgliedern per Mail oder postalisch zu. Für alle Dorfbewohnerinnen und – bewohner sind sie auf der Internetseite veröffentlicht. Hauswurfsendungen werden nur noch ausnahmsweise bis gar nicht mehr erfolgen können.

Die in der Natur- und Kulturwoche 2017 gestartete Aktion „Eine Bank an meinem Lieblingsplatz“ geht stetig voran. Erste Orte sind gefunden:

– Parkplatz Bauerncafé Bolten: Die von der Stiftung bereits angeschaffte Bank wird als Dank an Ehepaar Nelly und Matthias Bolten demnächst aufgestellt.

– Straßenrand gegenüber dem letzten Haus auf dem Lousberg mit Sicht in die Wald- und Auenlandschaft: Sobald sich Paten gefunden haben, die Platz und Bank in Ordnung halten, wird diese errichtet.

– Ecke Kamelsweg: Gespräche mit Eigentümern und Nachbarn sind erforderlich, da hier ein Ruheplatz mit einem Wegekreuz und mehreren Bänken entstehen könnte. Das Kreuz ist ein Werk von Helmut Weitz, einem ehemals in Lüttelforst lebenden Künstler, das Heide Homberg dem Ort schenkt.

– Waldweg auf dem Lousberg: Ein weiterer Vorschlag ist ein Platz an dem gegenüber von Kessels parallel zu dem nach Ifang/Juckoff verlaufenden Weg zur Schomm. Hier müssen ebenso noch Klärungen erfolgen.

Am ersten und zweiten Wochende im September bot die Theatergruppe sechs erfolgreiche Aufführungen der Komödie „Ein ungleiches Paar“ von Nils Simon. Anerkennung und Dank gilt allen Mitwirkenden auf, vor und hinter der Bühne.

Am 16.9.2017, 12:00 Uhr, nahm eine Vertretung des Fördervereins am Herbstempfang der FDP im Bauerncafe Bolten mit Minister Andreas Pinkwart teil. Dieser würdigte das Engagement der Lüttelforster für den Ausbau der Glasfaser, das er in entsprechenden Reden beispielhaft erwähne.

Angenommen und einen festen Platz im Jahresverlauf hatten wieder:

  • das offene Treffen am 30. April auf dem Dorfplatz,

  • das Weihnachtsbaumschmücken am Freitagabend vor dem 1. Advent,

  • das Verroschen am ersten Freitagabend nach Neujahr.

Geringe Beteiligung zeigt sich weiterhin bei der Dorfaktion im Frühjahr. Die Akteure bleiben von

Jahr zu Jahr Dieselben und werden miteinander alt, d.h. es kommen wenige bis keine jüngeren Lüttelforster nach.

Der Vorstand
Ria van de Flierdt-Bonsels (Vorsitzende)